Wie schön es doch ist, am Abend mal so richtig „Brotzeit“ machen zu können. Zwischendurch so ein frisch gebackenes Kartoffel-Ciabatta – da kann man schlecht nein sagen, oder?
Früher haben wir am Wochenende oft einen „Backtag“ eingelegt und unser eigenes Brot gebacken. Da waren alle möglichen Brotsorten dabei: Vollkorn-, Sauerteig-, Roggen-, Saaten- & Müslibrot, aber auch mal ein großer Hefezopf oder leckere Brezeln und Laugenteilchen für uns Kinder. (Wir haben oft Laugenmäuse gebacken, die wir als Pausenbrot mit in die Schule genmommen haben.) Mensch war das toll! Wir Kinder haben mit Mama in der Küche den Teig geknetet und für den Ofen-Part war Papa dann zuständig. Richtiges Teamwork sozusagen! 🙂 Das sind Momente, an die man sich selbst ein Jahrzehnt später noch super gerne zurückerinnert.
Heutzutage macht man sehr viel weniger selbst. Brot backen? Warum sollte man das, wenn die nächste Bäckerei drei Gehminuten entfernt ist? Ich merk’s ja bei mir ja selbst: wir haben (eine echt gute) Vollkornbäckerei direkt gegenüber. Klar kauft man da schnell mal morgens oder abends nach der Hochschule etwas und erspart sich damit Zeit. Aber selbst-gebacken und frisch aus dem Ofen – das ist doch schon was ganz anderes.
Außerdem sollte man nicht glauben, wie meditativ solch ein Hefe-Teig Knet-Prozess sein kann. Sich auch mal bewusst Zeit für nen Hefe-Teig (und damit sich selbst) nehmen – das sollten wir viel öfter tun!
Das Beste: Man wird sogar noch dafür belohnt 🙂
Jetzt aber genug geredet. Anbei folgt das Rezept für ein super lockeres und saftiges Kartoffel-Ciabatta. Es ist schnell gemacht und super lecker & saftig. Also los geht’s!
Saftiges Kartoffel-Ciabatta
Zutaten
- 500 g Dinkelmehl
- 1/2 Würfel Hefe
- ca. 300 ml Wasser, lauwarm
- 350 g Kartoffeln, bereits gegart (*)
- eine Handvoll italienische Kräuter, gehackt (erstazweise 1 EL getrocknete)
- 1 Knoblauchzehe, zerdrückt
- 2 EL Olivenöl
- 2 TL Salz
- 1 Prise Zucker
Anleitungen
- Mehl und Salz in eine Schüssel geben und vermischen. Eine Mulde ins Mehl drücken und die Hefe hineinbröseln. Zucker und lauwarmes Wasser hinzufügen und für 10 Minuten ruhen lassen.
- Die restlichen Zutaten (außer Kartoffeln) dazugeben und mit den Händen zu einem geschmeidigen Teig kneten (min. 5 min). Am Ende die Kartoffelstücke zugeben und unter den Teig kneten.
- Den fertigen Teig nun abgedeckt an einem warmen Ort für 2 Stunden gehen lassen.
- Nach der Gehzeit den Teig aus der Schüssel nehmen und auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche nochmals kurz ankneten. Den Teig in 8 Stücke teilen.
- Jedes Teigstück eindrehen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Mit einem Küchentuch abgedeckt nochmals ca. eine halbe Stunde gehen lassen. Den Backofen auf 225°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Die Brote nun im heißen Ofen auf der zweiten Schiene von unten für ca. 9-12 min backen. Nach der Backzeit aus dem Ofen nehmen und auf einem Rost auskühlen lassen. Die Brötchen am besten frisch verzehren.
Notizen
Juli says
Hallihallo,
das Rezept klingt toll. Meinst du, die Karotffel wäre ebenso einfach durch Süßkartoffel ersetzbar? Und falls ja, könnte ich dann auch auf den Zucker verzichten oder ist dieser Voraussetzung für das Aufgehen der Hefe? Ich mag ungern gezuckerten Brot-/Brötchenteig, daher rührt die Frage.
Bisher buck ich nur fermentiertes Buchweizenbrot, bei dem ich auch wunderbar ohne Zucker auskam, allerdings funktioniert dieser Teig auch ohne Hefe.
Ich bin wirklich noch sehr unbedarft beim Backen von herzhaften Teigen mit Hefe, weshalb ich auf deine Hilfe hoffe.
Beste Grüße und vielen Dank für das Verfügbarmachen deiner Rezepte. Diese sind großartig!
Rebekka Trunz says
Hi Juli!
Dankeschön! Ich sag’s dir: Die Ciabatta sind auch wirklich super super lecker! Lohnt sich auf jeden fall 🙂
Süßkartoffeln sind schneller gar als normale Kartoffeln. Theoretisch kannst du sie verwenden, aber auf keinen Fall 10min kochen vorher – sonst wird das Ganze ne matschige Angelegenheit 😉
Der Zucker ist für die Hefe. Geschmacklich hat er keinen Nutzen im Rezept 🙂 Wenn du ihn nicht verwenden möchtest, kannst du ihn auch weglassen. Die Hefe wird trotzdem ihre Arbeit verrichten 😉
Ich wünsch‘ dir eine schöne Woche,
lg Becky