„Wot“ oder „Wat“ ist ein äthiopisches Gericht, das meist aus Linsen, Gemüse und/oder Fleisch zubereitet wird. Wot gibt es in diversen Varianten – in diesem Rezept erfahrt ihr, wie ihr daheim im Null Komma nix ein leckeres Misir Wot zaubern könnt. Lust auf eine kulinarische Entdeckungsreise?
Würzig, aromatisch & lecker.
Misir Wot ist ein Curry (vergleichbar mit dem indischen Dal), das vorrangig aus Linsen und Berbere-Gewürz zubereitet wird. Das Gericht besteht aus wenigen Zutaten und ist einfach zuzubereiten, besticht aber dennoch mit seinem aromatisch-würzigen und vollmundigen Geschmack. Mit anderen Worte: Es ist super lecker!! ツ
Traditionell wird Wot auf und mit „Injera“, einem gesäuerten Fladenbrot aus Teff (Zwerghirse) gereicht. Man kann es aber auch wunderbar so essen, mit Reis kombinieren oder mit einem Fladenbrot aus Dinkel oder Weizen servieren.
Die wichtigste Zutat: Berbere-Gewürz.
Berbere ist eine Gewürzmischung, die in Äthiopien und Eritrea für die Zubereitung vieler Gerichte verwendet wird. Berbere schmeckt intensiv und aromatisch, mal milder und mal schärfer – je nach Gewichtung der Gewürze. Typischerweise besteht Berbere aus Gewürzen wie Cumin (Kreuzkümmel), Kardamom, Koriander, Knoblauch, Kurkuma, Ingwer, Bockshornklee, schwarzem Pfeffer, Paprika, Zimt, Piment und Chili.
Afrikanisch essen.
Ich hoffe ihr habt Lust bekommen, in die Geschmackswelt Afrikas einzutauchen. Ich für meinen Teil liebe äthiopisches Essen. Nicht nur, weil die Gerichte so ursprünglich und – dank der guten Würze – wunderbar aromatisch sind, sondern da die äthiopische Küche auch eine Bandbreite an vegetarischen & pflanzlichen Gerichten bereithält. Von der Esskultur ganz zu Schweigen.
Anderes Land, andere Sitten.
In Äthiopien ist das Miteinander am Tisch mindestens genauso wichtig wie das Essen auf dem Tisch. Das Essen wird oft von der „Mesob“, einer runden Platte in der Mitte des Tisches unter Freunden und Familienmitgliedern geteilt. Hier wird mit der rechten Hand gegessen – Injera fungiert sowohl als Teller als auch als Besteck. Eine besonders freundschaftliche Geste – „Gursha“ genannt – ist es, seinem Nachbarn ein Stück Injera in den Mund zu legen. Eine herzliche, gleichzeitig respektvolle Art und Weise, dem Gegenüber seine Wertschätzung zu zeigen. Etwas, das man hier in Europa in der Art selten zu Gesicht bekommt.
Meine erste Gursha.
Als ich in Brüssel in einem äthiopischen Restaurant gegessen habe, wurde mir von der Kellnerin eine Gursha angeboten. (Wahrscheinlich, da ich alleine am Tisch saß und niemanden zum Teilen der Mahlzeit hatte). So etwas habe ich noch nirgends sonst erlebt. Im ersten Moment war es super merkwürdig, von einer fremden Person „gefüttert“ zu werden. Aber es hatte etwas herzliches… Es hat mich selbst erstaunt, wie befremdlich es mir im ersten Moment war. Im Nachhinein war es jedoch ein schönes Erlebnis, an das ich mich – neben dem sehr sehr leckeren Essen – gerne zurück erinnere.
Misir Wot (äthiopisch gewürzte Berbere-Linsen)
Zutaten
Misir Wot
- 200 g rote Linsen
- 2 mittelgroße Zwiebeln
- 2 Strauchtomaten
- 3 Knoblauchzehen
- 1 daumengroßes Stück Ingwer (geputzt 30 g)
- 2 EL Pflanzenöl, (z.B. Kokosöl, Rapsöl)
- 2-3 EL Berbere (afrikanische Gewürzmischung)
- Meersalz
Zum Servieren
- Beilage nach Wahl (z.B. Injera, Fladenbrot, Reis)
Anleitungen
- Die Linsen in einen Sieb geben, unter fließendem Wasser gründlich spülen und abtropfen lassen; beiseitestellen.
- Die Zwiebeln putzen und in feine Würfel schneiden. Die Tomate waschen, entkernen und ebenfalls klein würfeln. Den Knoblauch und den Ingwer putzen und fein reiben.
- Das Pflanzenöl in einem Topf erhitzen und die Zwiebeln darin anschwitzen, bis sie glasig sind. Knoblauch, Ingwer, Tomatenstücke und Berbere-Gewürz dazugeben und unter Rühren 3-5 min anbraten. Die Linsen dazugeben, alles mit 700 ml Wasser aufgießen und aufkochen lassen. Dann die Temperatur reduzieren und das Gericht abgedeckt 15 min köcheln lassen, bis die Linsen weich sind und das Wot die gewünschte Konsistenz erreicht; dabei gelegentlich umrühren.
- Das Wot mit Salz würzen und mit Beilage nach Wahl servieren.
Melkom Mégéb! („Guten Appetit“)
Mary says
Liebe Becky,
danke, dass Rezept ist wirklich super! Ich hatte es jetzt schon eine halbe Ewigkeit aug meiner Merkliste und jetzt habe ich es endlich mal ausprobiert! Ich hatte leider keine frischen Tomaten, deshalb habe ich Paste genommen, aber beim nächsten Mal mache ich es mit frischen Tomaten, obwohl es trotzdem super lecker war! Ich habe es mit Fladenbrot und Reis gegessen, dazu ein wenig Ofengemüse von gestern..
Alles Liebe,
Mary
Jonathan says
Hallo Becky,
ich habe dieses Rezept mit gehackten Tomaten aus der Dose gemacht und dazu einfach vom Türken flache arabische Fladenbrote gegessen. Als ich das Gewürz gerochen habe war ich etwas skeptisch, da das Berbere Gewürz schon streng ist, aber als das Gericht fertig war… Einfach der Hammer. Vielen Dank für das Rezept