Süßes aus Kichererbsen? Genau richtig gehört. Nicht nur in Ländern wie Japan werden Hülsenfrüchte für süße Leckereien (wie z.B. rote Bohnenpaste) verwendet, auch in Indien sind sie Bestandteil vieler Süßspeisen. Laddu zum Beispiel: eine karamellig-süße indische Spezialität, die aus Kichererbsenmehl hergestellt und in Form von Kugeln gereicht wird.
Probieren geht über Studieren
»Laddus sind eine ganz besondere Köstlichkeit, die nicht unbedingt jeder kennt – aber definitiv kennenlernen sollte.« So lautet eine Produktbeschreibung der Laddus von dem Naturkost-Unternehmen Govinda. Denn wenn ihr euch fragt, wie man auf solch eine doch eher unbekannte und fremdländische Süßigkeit aufmerksam wird: Ich habe die Laddus zum ersten Mal bei Govinda entdeckt und mich damals vor Jahren sofort in das Kichererbsenkonfekt verliebt. Wie Schokolade zergeht es auf der Zunge und entfaltet dabei seinen aromatischen Geschmack (daher nennt man es oft auch indische Schokolade). Einfach wahnsinnig lecker!
Bei Govinda gibt unterschiedliche Laddus im Sortiment (wie z.B. Natur, Sesam oder Kokos). Wenn ihr in eurem Biomarkt das Regal mit den Süßigkeiten durchschaut, könnt ihr sie mitnehmen und probieren. Laddus werden in den Sommer-Monaten jedoch nicht produziert, da sie aufgrund ihrer Beschaffenheit schmelzen, wenn sie zu warm werden. Also am besten vor und nach der Saison danach suchen oder: ganz einfach Selbermachen. Tatsächlich war das damals auch mein eigener Anstoß: Ich wollte die kleinen Laddu auch im Sommer essen und mich etwas mehr mit den leckeren Kugeln auseinandersetzen.
Ganesha’s Nougat
Laddu wird auch als Ganesha’s Nougat bezeichnet. Die kleinen, süßen Bällchen sollen nämlich eine Leibspeise des elefantenköpfigen Hindu-Gottes Ganesha sein. In vielen Bildern und Darstellungen kann man ihn mit den kugeligen Laddu in einer seiner vier Hände erkennen. Als naschhafter, humorvoller, gnädiger & gütiger Gott ist Ganesha einer der beliebtesten hinduistischen Gottheiten in Indien. Er symbolisiert als »Herr der Hindernisse« die Beseitigung aller Hindernisse und Schwierigkeiten, steht für Neubeginn und den guten Anfang.
Nährt Körper und Geist
Traditionell wurde das Konfekt als Pilgerspeise verwendet: Pilger erhielten bei ihrer Ankunft an den heiligen Stätten Laddus, um sich nach der langen Reise zu stärken und dem Körper schnelle Energie zuzuführen. Durch die kleine, reichhaltige Süßigkeit wurde außerdem der Geist für die anschließende Meditation und das bevorstehende Gebet gestärkt. Im Ayurveda werden Laddus auch eine sehr positive Wirkung auf den Körper zugesprochen, da sie das Verdauungsfeuer Agni fördern. Sie nähren nicht nur Körper und Geist, sondern sorgen gleichsam für Ausgeglichenheit, Zufriedenheit und Wohlbefinden. Nicht nur eine köstliche, sondern auch eine rundum nährende Süßigkeit ツ
Wie wird Laddu zubereitet?
Laddu kann aus diversen Zutaten bestehen, wird aber meist mit Besan (= Kichererbsenmehl) hergestellt. Für die Süße kommt Zucker zum Einsatz, ebenso wie Fett um beides zu binden. Ursprünglich werden Laddu mit Ghee (= geklärte Butter) hergestellt, für eine vegane Variante lässt sich die Süßigkeit jedoch auch mit Kokosöl zubereiten. Beides, Kichererbsenmehl und Kokosöl, bekommt man im Biomarkt. Auch im Asiamarkt wird man fündig, dort steht oftmals der englische Begriff »Gram Flour« für Kichererbsenmehl auf der Verpackung.
Laddu (Ayurvedisches Kichererbsenkonfekt)
Zutaten
Grundrezept
- 50 g Kokosblütenzucker (*), gemahlen
- 75 g Kokosöl
- 100 g Kichererbsenmehl (Besan)
- 1 Prise Meersalz
Optional
- 3 EL Sesamsamen
- 2 Prisen gemahlener Kardamom
Anleitungen
- Den Kokosblütenzucker in einer Kaffeemühle oder einem Standmixer fein mahlen und in einer Schüssel bereitstellen. (Der Zucker wird gemixt, damit er besser schmelzen kann und die Konsistenz der Laddus feiner wird.)
- Das Kokosöl in einer Pfanne erhitzen und den Kokosblütenzucker darin unter Rühren schmelzen. Das Kichererbsenmehl und das Salz (nach Wunsch auch Sesam und Kardamom) einrühren und die Masse etwa 3 Minuten weiter rösten, bis sie intensiv zu duften beginnt und ein nussiges Aroma annimmt. Wichtig: Mit Bedacht rösten und stetig rühren, damit die Masse nicht zu dunkel wird oder anbrennt.
- Die Laddu-Masse entweder zügig in eine passende Siikonform füllen & abkühlen lassen. Alternativ etwa 1 cm dick auf ein Backpapier streichen, fest andrücken und nach dem Abkühlen mit einem großen Messer zuschneiden. Die Laddu-Masse ist recht krümelig und muss daher im noch heißen Zustand mit den Händen gut gepresst werden.
- Die fertigen Laddus luftdicht verpackt und im Kühlschrank lagern. Dort halten sie sich mehrere Wochen frisch.
Notizen
Lia says
Liebe Becky
Schon lange habe ich nach einem Rezept für vegane Laddus gesucht- endlich bin ich fündig geworden!
Ich habe dein Rezept gestern ausprobiert und bin begeistert. Ich finde es super, dass das Rezept mit nur so wenige Zutaten auskommt, die leicht erhältlich und die Laddus so schnell und einfach zuzubereiten sind.
Nun kann ich Laddus endlich auch im Sommer geniessen 🙂
Vielen Dank für deine tollen und leicht nachzumachenden Rezepte, die alle so lecker sind!
Liebe Grüsse
Lia
Rebekka Trunz says
Hi Lia,
Viiielen Dank für die ausführlichen und lieben Worte, das freut mich außerordentlich!! ツ Ich finde auch die Laddus sind so einfach zuzubereiten und so lecker – das macht einfach Freude!
Liebe Grüße an dich,
Becky ♡