Diese farbenfrohen Mungobohnen-Küchlein (lvdougao, 綠豆糕) sind nicht nur wunderhübsch anzuschauen, sondern sind auch eine traditionsreiche Süßspeise aus China, die ganz vorzüglich schmeckt! Heute zeig‘ ich euch, wie ihr die kleinen Küchlein ganz einfach Zuhause selbst zubereiten könnt. Sie gesellen sich hervorragend zu einer Tasse grünen Tee am Nachmittag und sind nicht nur vegan, sondern auch glutenfrei.
Was sind Mung Bean Cakes?
Bei Mung Bean Cakes handelt es sich um ein süßes Konfekt aus Mungobohnenpaste, welches traditionell zum chinesischen Mid Autumn Festival, auch bekannt als Mittherbstfest oder Mondfest (Pinyin Zhōngqiūjié, 中秋節), zum Drachenbootfest (Pinyin Duānwǔjié, 端午節) oder als beliebtes Dessert im Sommer zubereitet wird. In China, aber auch Taiwan und anderen asiatischen Ländern gibt es die Mung Bean Cakes in diversen Varianten (vom Unterschied im Geschmack über die Farbe bis hin zur Form). Die Küchlein sind weich im Biss, wunderbar saftig und angenehm süß. Man schmeckt die Bohnen, aus denen die Küchlein hergestellt sind, nur dezent, weshalb die Küchlein ein feines, nussiges Aroma haben.
Wie werden die Küchlein hergestellt?
Die Hauptzutat der Küchlein sind Mungobohnen. Diese findet man recht häufig in der chinesischen Küche, wo sie als gesundheitsfördernde und vitalstoffreiche Zutat sehr beliebt sind. In China werden die grünen Bohnen für verschiedenste Speisen verwendet, z.B. in Suppen, als Nudeln, kombiniert mit Reis, als Kuchen und und und. Für die Zubereitung dieser Mungobohnen-Küchlein wird eine süße Mungobohnenpaste aus geschälten und halbierten Mungobohnen (Mung Dal), Zucker, pflanzlicher Margarine und Pflanzenöl hergestellt, die anschließend nach Belieben gefärbt, gefüllt und zum Servieren in eine ansprechende Form gepresst wird. Dafür werden für gewöhnlich sogenannte Moon Cake Molds aka Mondkuchen-Formen verwendet.
Die richtigen Formen für Herstellung von Mung Bean Cakes.
Mondkuchen-Formen eignen sich großartig zum Formen der Mungobohnenpaste, da es sie in verschiedensten Ausführungen zu kaufen gibt. Von der Größe über die vor bis hin zu unterschiedlichen Mustern ist alles dabei. Ich habe dieses Set bei Amazon gekauft. Eigentlich wollte ich mir eine schönere, nachhaltigere Variante aus Holz besorgen, ähnlich wie Kashigata-Formen (japanische Holzformen für die Herstellung von Rakugan (落雁), einer Süßigkeit aus Reismehl und Zucker), aber aus Praktikabilitäts- und Kostengründen bin ich doch wieder auf diese billig(er)en Mondkuchen-Formen zurückgekommen. Immer dieses Plastik… aber was soll man machen. Moon Cakes sind eh schon seit langem auf meiner Backliste, daher hat das super gepasst! ٩(。•́‿•̀。)۶
Wenn du die Mung Bean Cakes das erste Mal zubereitest, wird du mit der Zubereitung der Mungobohnenpaste erstmal genug Arbeit haben. Etwas Zeit und Geduld solltest du nämlich schon mitbringen, vor allem, wenn es dein erster Versuch ist. An der „advanced“ Version mit Füllung kannst du dich dann beim zweiten Mal probieren. Damit bei der Zubereitung der Küchlein nichts mehr schief gehen kann, kommt hier ein Schritt-für-Schritt-Anleitung, um dir einen Überblick zu verschaffen und aufkommende Fragen zu klären. Und falls es Fragen gibt, die nicht geklärt werden sollten: Schreibt gerne unten in die Kommentare ツ
Mung Bean Cakes daheim selbst zubereiten – so geht’s!
1. Die Mungobohnen einweichen und abkochen. Der erste Schritt bei der Zubereitung der Mungobohnen-Küchlein ist das Einweichen und anschließende Kochen der Mungobohnen. Es ist auf jeden Fall hilfreich, die Bohnen vor der Zubereitung in Wasser einzuweichen. Am besten sind 4 Stunden (oder über Nacht), wenn du es sehr eilig hast, kannst du die Turbovariante wählen: Die Bohnen mit heißem Wasser übergießen und 30–60 Minuten ziehen lassen. Danach kochst du sie du einfach in einem Topf auf dem Herd ab oder verwendest einen Dampfgartopf, wenn du Zeit sparen willst.
2. Die Mungobohnen pürieren. Nach dem Kochen wird aus den Bohnen ein glattes, feines Püree hergestellt. Das machst du am besten mit einem Stabmixer, denn so kannst du sie schön aus der Hand pürieren. Die Bohnen sollten nach dem Kochen selbst schon so weich sein, dass du sie alleine mit einem Teigschaber oder Spatel zerdrücken kannst. Damit die Paste später schön fein wird, passierst du das Püree schließlich noch durch ein feines Metallsieb (wenn du keins da hast, kannst du den Schritt auslassen).
3. Die Herstellung der Mungobohnenpaste. Nun kommen die pürierten & passierten Mungobohnen mit dem Zucker, der Margarine und dem Öl in eine große beschichtete Pfanne. Dort wird die Masse so lange unter konstantem Rühren erhitzt, bis die Feuchtigkeit entweicht und die Konsistenz immer fester wird. Die Paste ist fertig, wenn sie glatt ist, glänzt und eine Marzipan ähnliche Konsistenz annimmt. G a N z wichtig: Achte unbedingt darauf, dass du eine saubere Pfanne verwendest. Wurde in der Pfanne zuvor mit Knoblauch oder Zwiebeln gekocht und nicht ordentlich sauber gemacht, schmeckt man das später in der Paste. (Und das möchtest du nicht, glaub mir..)
4. Das Färben der Paste. Wenn du magst, kannst du die fertige Paste noch einfärben. Je nachdem, was für Küchlein du herstellen möchtest. Hierfür eignet sich zum Beispiel Matcha-Pulver (das schmeckt auch ganz wunderbar!), Spirulina, Kurkuma, Kakao, Taro-Pulver oder andere Lebensmittelfarbe. Vor dem Weiterverarbeiten lässt du die Mungobohnenpaste jetzt noch im Kühlschrank vollends abkühlen.
5. Das Füllen/Formen der Küchlein. Zum Schluss wird die Paste portionsweise zu Kugeln geformt. Je nach Größe deiner Mondkuchen-Formen (am besten eignet sich eine Form mit 50 g Fassungsvermögen) kannst du nun die Paste abwiegen. Wenn du die Küchlein füllen möchtest, nimmst du einfach entsprechend weniger Mungobohnenpaste (25 g Mungobohnenpaste und 15 g Füllung). Die Paste wird zu einer Kugel gerollt, etwas eingefettet (damit nichts kleben bleibt) und mithilfe der Mondkuchen-Formen in Form gepresst. Meistens gibt es für die Mondkuchen-Formen unterschiedliche Aufsätze, die du wechseln kannst, um damit verschiedene Muster in den Teig zu drücken.
Ein Rezept, verschiedenste Variationsmöglichkeiten.
Wie oben bereits erwähnt, lassen sich die Mung Bean Cakes beliebig abwandeln. Ich habe bislang verschiedenfarbige Varianten gemacht (z.B. mit blauem Spirulina-Pulver, grünem Matcha, roter Lebensmittelfarbe) und unterschiedliche Füllungen probiert (z.B. rote Bohnenpaste, mit Sesam versehene Mungobohnenpaste, weiße Bohnenpaste, auch schon süße Kichererbsenpaste). Du kannst experimentieren was das Zeug hält – auch verschiedenfarbige, marmorierte Küchlein sind denkbar. In China gibt es die Küchlein zum Beispiel auch mit Osmanthus verfeinert, mit Pandanblättern zubereitet, mit süßer Paste aus Lotussamen und in anderen Geschmacksrichtungen. Mhmm, das macht Lust auf mehr!
Die Mungobohnen-Küchlein sind:
- aromatisch nussig
- fein im Geschmack
- angenehm süß
- saftig & weich
- glutenfrei und vegan
- sättigend
- bunt & farbenfroh
- eine L e c K e R e i, die du unbedingt probiert haben solltest! ツ
Dir hat das Rezept gefallen? Dann sind diese asiatischen Leckereien sicher auch was für dich:
- Chinesische Kürbisküchlein (Nan Gua Bing 南瓜饼)
- Süße schwarze Sesam-Suppe (黑芝麻糊)
- Erdnuss-Mochi aus 3 Zutaten (Muah Chee 麻糍)
- Koreanische Pfannkuchen mit süßer Füllung (Hotteok 호떡)
- Daifuku Mochi (大福餅)
- Ichigo Daifuku (いちご大福)
- Anko (餡子)
Mung Bean Cakes: Süßes Konfekt aus Mungobohnenpaste (lvdougao 綠豆糕)
Zutaten
Mungobohnenpaste
- 250 g Mung Dal (geschälte und halbierte Mungobohnen)
- 120 g Zucker
- 50 g pflanzliche Margarine
- 30 g geschmacksneutrales Pflanzenöl
- 2 EL Klebreismehl, optional (*)
Außerdem (optional)
- Lebensmittelfarbe oder färbendes Pulver (z.B. Matcha, Taro-Pulver, Spirulina, Kurkuma, Kakao)
- Füllung nach Wahl (z.B. rote Bohnenpaste, weiße Bohnenpaste)
- geschmacksneutrales Pflanzenöl zum Einfetten von Form und Händen
Anleitungen
Mungobohnen einweichen.
Bohnen kochen und pürieren
- Die eingeweichten Bohnen abseihen, in einen Topf geben, knapp mit Wasser bedecken und weich kochen, bis die Flüssigkeit vollständig verdampft ist (etwa 20 Minuten) und sich die Bohnen leicht zerdrücken lassen.
- Den Topf vom Herd nehmen und die Bohnen mit einem Stabmixer zu einer homogenen, cremigen Paste pürieren. Für eine extra feine Paste das Mungobohnen-Püree durch ein feinmaschiges Metallsieb passieren.
Herstellung der Mungobohnenpaste
- Die pürierten Mungobohnen in eine große, saubere (!) beschichtete Pfanne geben. Die restlichen Zutaten hinzugeben und alles unter konstantem Rühren so lange erhitzen, bis die Masse andickt und eine Marzipan ähnliche Konsistenz annimmt. Die Paste sollte nicht mehr klebrig, sondern samtig glänzend und glatt sein.
Einfärben der Mungobohnenpaste (optional)
- Den Teig in Portionen aufteilen und mit Lebensmittelfarbe oder Pulver nach Wahl einfärben. Die fertige Mungobohnenpaste in Frischhaltefolie wickeln und vor der Verwendung vollständig abkühlen lassen.
Formen/Füllen der Mung Bean Cakes
- Die Mungobohnenpaste in kleine Teig-Portionen (von 40 g) aufteilen, zu Kugeln rollen und mit einer passenden Mondkuchenform in beliebige Form pressen. Wenn die Küchlein gefüllt sein sollen, 25 g Mungobohnenpaste und 15 g Füllung für ein Küchlein verwenden. Damit der Teig nicht in der Form kleben bleibt, Hände und Arbeitsfläche mit etwas Öl benetzen.
Aufbewahrung
- Die fertigen Mung Bean Cakes luftdicht verschlossen im Kühlschrank lagern und innerhalb von 1 Woche verbrauchen. Die Küchlein alternativ in einer Tupperdose einfrieren.
frieda says
so wahnsinnig lekker!!
Claudia says
Hi Rebekka!
Warum ich erst jetzt auf Deinen Blog gestossen bin, wo ich doch schon relativ lange immer wieder nach asiatischen Rezepten suche, ist mir ein Rätsel!
Und heute auch nur mehr oder weniger zufällig, nachdem mir das Rezept für die Bohnenpaste, die als Füllung für meine Snow Skin Mooncakes gedacht war, mit über 300 g Erdnussöl auf 450 g Adzukibohnen doch etwas fett erschien. Du kannst Dir vermutlich vorstellen, wie froh und erleichtert ich war, als ich DEIN Rezept gefunden und festgestellt habe, dass man da ja überhaupt kein Öl dazugeben muss!
Aufgrund Deines tollen Beitrages neugierig geworden, hab ich mich mal ein bisschen auf Deiner Seite umgesehen Nun ja… Das wird noch länger dauern, bis ich da durch bin! Ein grosses Kompliment für die fantastischen Rezepte! Da werde ich sicher bald das Eine oder Andere nachkochen! Und Deine wunderschönen Fotos inspirieren mich dazu, beim Anrichten meiner Gerichte hin und wieder auch etwas reduzierter zu arbeiten.
Liebe Grüße aus Graz!
Claudia